Durch die Schluchten des Balkan - Nationalpark Paklenica / Kroatien
Eine Bildungsreise der Grünen Bildungswerkstatt Oberösterreich

10. 06.2009 - 14.06.2009

Am ersten Tag nach der Anreise eine Erkundungstour zur Akklimatisation, am zweiten Tag einen Streifzug ins Velebit-Gebirge, am dritten Tag ein Besuch des Klosters Krupa und eine Wanderung entlang des Zrmanja Flusses, und am letzten Tag noch ein Besuch der Mirila über den Dächern von Starigrad ....

1. Tag
Mittwoch, 10.06.2009
Vom Hotel Vicko aus Besuch des Ethnodorfes Marasovic - über Bucici and die Küste nach Seline

 

Auftakt

Bernhard Schön und Gordan Lukac bei der morgendlichen vorbereitenden Ansprache vor dem Hotel Vicko in Starigrad - die Teilnehmer studieren intensiv die Landkarte .... es geht das Velebit-Gebirge entlang durch ein Ethno-Dorf Marasovic.

Die Führer

Der Forstwirt Bernhard Schön und der Ornithologe Gordan Lukac stehen für geballte Information und lokales Wissen über Pflanzen- und Tierwelt ..

Baustil

Der für uns eigenwillige, regional aber durchaus herkömmliche Baustil zeigt wie angepaßt die Bewohner an die klimatischen Verhältnisse waren .... Das Kuppeldach wurde erst zu Beginn des 20. Jhdt. mit dem Auftreten von Zement möglich - vorher wurde mit Ziegeln gedeckt.

Südliche Blütenpracht

Die herrlich gefärbten Blüten des Granatapfels leuchten in der heißen Sonne vor dem dunkelgrünen Hintergrund der fleischigen Blätter, die mit ihrer ledrigen Oberfläche die Verdunstung verhindern und somit Wasser auch über längere Zeit speichern ....

Unbekannte Blüte

Die fast strenge Symmetrie dieser Blüte wird durch die orange Farbe zu einer sanften Farbkomposition ....

Ethnodorf

Alte, gottseidank erhalten gebliebene Gebäude zeigen den überall vorzufindenden Wunsch, die Gebäude zu schmücken, Wichtigkeiten zu betonen und Harmonie zu bewirken. Die Eckbildung der Mauern, die Kontruktion der Portale zeugt von großer handwerklicher Geschicklichkeit.

Verfall

Oft scheitert jedoch die Bereitschaft zum Erhalt der alten Kulturdenkmäler an den Möglichkeiten. Die Wirrnisse von Kriegen und die nachfolgende wirtschaftliche (Nicht)Entwicklung hinterlassen ihre Spuren. Ob Tourismus allein dies retten kann?

Bildstock

Fast heimatlich mutet dieser Bildstock am Wegrand an, wobei solche religiösen Kleindenkmäler nicht so häufig anzutreffen sind wie in unserer (österreichischen) Heimat.

Salbei ?

Der Hitze angepaßt mit heller Farbe, hart wirkenden, pelzig behaarten Blättern ... die hellen Tupfen in der kargen Landschaft bieten Ruheplätze für das suchende Auge ...

Eingang zum Nationalpark Paklenica

Die Eingangsbeschilderung des Nationalparks läßt uns bewußt werden, dass hier Menschen sich der sie umgebenden Natur und ihrer Schönheiten bewußt sind und diese schützen wollen. Und den Wanderer aber auch teilhaben lassen an diesen oft geheimnisvollen Schönheiten ...

Früchte

Die Vegetation zeigt überall, mit welchen klimatischen Bedingungen, zusammengesetzt aus Hitze und Regen, hier zurechtgekommen werden muß ....

Lesesteinmauern

Überall sind sie zu sehen, überall begleiten sie einen, oft links, oft rechts, oft beidseitig des Weges, oft große oder kleine Areale abgrenzend: die Lesesteinmauern.

Transportmittel Pferd

Immer noch werden zahlreiche Versorgungstätigkeiten mit dem Pferd, dem Esel oder dem Maultier erledigt. So manches Gebäude im Hinterland ist noch immer nicht mit einer für uns so normal erscheinenenden befahrbaren Straße erschlossen

© Wolfgang

Zisterne

Obwohl in diesem Teil Kroatiens die abgeregnete Wassermenge vergleichbar mit unseren nördlichen Breiten ist, steht nicht genügend Wasser zur Verfügung. Bewirkt wird diese durch den wasserdurchlässigen Kalk. Der verkarstende Boden läßt den gefallenen Regen blitzartig verschwinden, was früher nur durch die Anlage von zisternen verhindert werden konnte: Das Wasser wurde flächig aufgefangen und in einer Ecke in abgedichtete Hohlräume abgeleitet.

Blick zum Meer

Trockenmauern und einzeln stehende Bäume prägen die Landschaft und geben den Blick frei über die Dächer der Siedlungsräume zum nahen Meer. Dahinter werden schon wieder vorgelagerte (Halb)Inseln sichtbar ...

Blütenpracht

Heimatlich muten manche Blumen an, auch wenn sie sich im Detail dann doch deutlich von unseren gewohnten Gewächsen unterscheiden ...

Gar nicht zornig ....

Eine ungiftige, kleine Zornnatter am Wegrand - es handelt sich um die Balkan-Zornnatter (Hierophis gemonensis- Coluber gemonensis)

© Wolfgang

Der Eingang zur großen Schlucht

Verheißungsvoll liegt weitab vom Weg der Eingang zur Großen Schlucht ...

Blüten zwischen Geröll

Nur kurz haben die Pflanzen Zeit, ihr Wachstum zu vollenden, Blüten auszubilden und Insekten für die Bestäubung anzulocken. Schon bald kommt die heiße, dürre Zeit, wo alles Grün sich in düsteres Braun zu verfärben beginnt ....

Verlassen

Früher war dieser Innenhof sicher voller Leben unter den schattenspendenden Weinranken, die auf einfachen Stützen die Fläche hinter der Steinmauer überdachen ...

Blüte für wen?

In der Ecke des Innenhofs, angelehnt an die Trockensteinmauer, steht der gepflanzte Oleander in voller Blüte. Für wen war wohl dieser herrliche Blütenschmuck gedacht? Und wo sind die Bewohner dieses Hauses hin?

Brücken verbinden?

Die Brücke Maslenica, umkämpftes Objekt im kroatischen Krieg gegen serbische Truppen 1993, neuerbaut 1993-1997 mit einer Gesamtlänge von ca. 380m, einer Pfeilerhöhe von 65m und einer Bogenspannweite von 200m.

Warten auf bessere Zeiten

Trotz des sichtbaren Verfall ist die Idylle noch sichtbar und spürbar. Auch wenn das tägliche Leben von harter Arbeit geprägt war, zeugt der Hof noch von der Sehnsucht nach stillen Stunden ...

Tritt ein

Die trennende Steinmauer wirkt nicht mehr gar so trennend durch die darin eingelassene, einfach aus Latten konstruierte Tür.

Barrikade

Eine einfache Sicherung gegen das unbeabsichtigte Aufschlagen durch den Wind mittels eines angebrachten Knebelholzes ....

Im Schatten der Bäume

Hinter der Steinmauer wird ein gemütlich wirkender, schattiger Innenhof sichtbar - wird einst die Jugend hierher zurückkehren, nachdem der Krieg sie irgendwohin verschlagen hat?

Häusliches Kleinklima

Eine ernste Kühle geht von diesen Bäumen aus, die der flirrenden Hitze mit ihren ausladenden Kronen und den dichten Blattwerk wirksam Einhalt gebieten .....

Warten auf die Besitzer

Ungebrochen wachsen die Pflanzen, nutzen den gegenseitig gespendeten Schatten und wachsen dem Licht und der Wärme der mahnend in den Himmel ragenden Hausmauern zu ...

Das Leben geht weiter

Mitten unter den laufenden Renovierungs- oder Reparaturarbeiten änderten sich die Lebensumstände der Bewohner - welches Schicksal diese Menschen wohl traf?

Charakterlandschaft - Landschaftscharakter

Steinmauern, hitzegewöhnte Pflanzen, abgestorbene Bäume prägen die Landschaft ...

Mahnung

Neben einer kleinen, kapellenartigen Kirche in Starigrad ein steinernes, weißes Kreuz, das den Spaziergänger in seine eigenen Gedanken über Krieg und Frieden in der Welt versinken läßt - sofern er nicht nur einfach "Urlaub konsumiert" ...

2. Tag
Donnerstag, 11.06.2009
Durch die Große Schlucht "Velika Paklenica" - entlang des Baches Paklenica zur Passhöhe Martinovo - über einen Höhenrücken wieder in die Große Schlucht hinab und zurück zum Ausgangspunkt

 

Pferdetreck

Die für den Touristen zugänglichen Hütten werden zum Teil noch zu Fuß und mit Pferden als Packtieren versorgt.

Funktionelle Runddächer

Das wertvolle Regenwasser wird von den Runddächern der urtümlichen Häuser gesammelt und in hausnahen Zisternen für die Dürrezeit aufgespart.

Waldlandschaft

Der lockere Laubwald läßt genügend Licht durchscheinen, um jederzeit Trolle oder Kobolde erwarten zu lassen. Im Schatten dieses Waldes ist entspannt und einfach zu wandern ....

© Wolfgang

Nationalpark

Das Wesen eines Nationalparks ist hier zu erfassen und zu erleben: die Bäume dürfen stürzen ...

© Wolfgang

Die Paklenica

Der Fluß, eigentlich ein Bach, bahnt sich seinen Weg durch die Kalkblöcke, die versuchen ihm den Weg zu versperren. Hier oben vergißt man die Hitze des umgebenden trockenen Landes ....

Sechsbeiniger Beobachter

Wie ein Relikt aus lang vergangenen Zeiten wirkt dieser gepanzerte sechsbeinige Ritter der Insektenwelt. Dieser grünschillernde Rosenkäfer hat sich in diesen Waldschatten an das Bachufer verirrt ....

Unbemerkter Panzerträger

... und während die Menschen ihren Durst löschen und kurze Zeit rasten, versucht er von ihnen unbemerkt von den Steinen genug Wärme aufzunehmen, um wieder wegfleigen zu können in sein Refugium des Lichts und der Sonnenstrahlen ....

Lichtdurchflutet

Weiter geht es durch lockeren Baumbewuchs, zwischen dem die Sonne lustige Lichtflecken hinzaubert, sie flugs wieder wegwischt, um sie gleich darauf wieder koboldhaft anderswo aufblitzen zu lassen .....

Zerbrechliche Schönheiten

Dunkler als in Österreich sind hier die Blüten des heimischen Türkenbundes (Lilium sp.) , tief braunviolett gefärbt sind die kühn aufgebogenen Blütenblätter, die orangen Staubgefäße dem anfliegenden Insekt entgegenstreckend ....

Kleine Orchidee

Unauffällig stehen die beiden Blütenstände da - nur wenige bemerken sie überhaupt; und noch weniger trauen ihnen zu, Orchideen zu sein ...

Duftende Zierlichkeit

Wer seine Nase nahe an den Boden bringt und an dieser Pflanze schnuppert, bemerkt einen zarten, duftigen Geruch nach Vanille. Er ist namensgebend für die Wohlriechende Händelwurz (Gymnadenia odoratissima) ... kaum einen Zentimeter ist die einzelne Blüte groß ....

Erosion

Unterhalb des Jablanusa bearbeitet das Wasser in einem leichten Sattel den weitgehend ungeschützten Boden. Es trägt die Erdkrume davon und verhindert den Aufbau neuen Bodens dort, wo der brüchige Untergrund das Anwurzeln der Pflanzen erschwert .

Im Hintergrund sind Gipfel und Flanken des Viserujna zu sehen ....

Waldwiesen

Saftig und grün ist der Boden im lichten Laubwald mit weichem Gras bedeckt und hält so mithilfe der Pflanzen die so wertvolle Feuchtigkeit fest ... hier ist leichter atmen als im hitzeflimmernden Gestrüpp der niederen Pflanzen, das von der ehemaligen Beweidung mit Schafen und ziegen übrig geblieben ist ...

Velebit

Vom Sattel unweit des Jablanusa bietet sich ein herrlicher Blick in Richtung Nordosten ins Kalkgestein des Velebitgebirges ....

Blick zum Jerkovac

Vom gleichen Sattel aus geht der Blick Richtung Südosten zum Jerkovac...

Nur eine Feder

Was kann sie uns alles erzählen? Ihre Biegung sagt uns, dass sie aus einem linken Flügel stammt. Ihre Rundung vorne sagt uns, dass sie aus dem "inneren" Teil des Flügels kommt, also eine Armschwinge (im Gegensatz zu den äußeren "Handschwingen") ist, die Weichheit sagt uns, dass es ein Nachtgreifvogel ist, der lautlos fliegt ... und die Farbe (sowie Erfahrung) sagt uns, dass es sich um eine Feder des Waldkauz handelt ....

Blick in Richtung Kleine Schlucht

Zwischen den Höhen des Jablanusa und Skiljina kosa hindurch wird der nächste Sattel fast unbemerkt überquert, und hinter den bewaldeten Bergen liegt die kleine Schlucht ...

Der Brand

Geschwärzt von Ruß, verkohlt stehen die noch jungen Bäume da, die schreckliche Gefahr ist an ihnen vorbeigegangen, ohne größeren Schaden anrichten zu können ...

Die Eidechse

Ganz andere, ungewohnt gefärbte Tiere kommen in dieser Region bereits vor. Diese schön gefärbte Eidechse liegt am Wegrand und läßt sich nur kurz fotografieren, ....

Beim Sonnenbad

... zu mißtrauisch ist sie um noch länger den lästigen Fotografen ertragen zu können und verschwindet raschelnd im niedrigen Gestrüpp .... um welche Art mag es sich handeln? (In der zwischenzeit weiß ich, dass es sich um die Adriatische Mauereidechse Podarcis melisellensis handelt ... )

Der Ornithologe

Aufmerksam beobachtet unser Führer Gordan Lukan den Wald und die Felswände - jede Beobachtung wird sorgfältig in einem Tagebuch vermerkt. Nur so erhalten die Wissenschafter schlußendlich einen genauen Überblick über das Vorkommen von seltenen Vögeln .... über 300 Arten scheinen in einer regionalen Liste auf ....

Schmetterling

Ein rasch und auch weit fliegender Wanderfalter ist der Distelfalter, der über die Alpen aus Spanien auch nach Österreich - manchmal in Massen - fliegt ....

Überlebenskünstler

sind die Pflanzen der Haus- und Bergwurzgewächse sowie der Steinkräuter. Praktisch aus dem Nichts entstehen sie, nehmen ihren Platz auf den unwirtlichsten Felsen ein und krallen ihre kleinen Würzelchen in feinste Ritzen. Die nach der Blüte absterbenden Pflanzen bilden den nahrhaften Untergrund für die folgende Generation, und so können sich langsam und allmählich kleine Polster bilden und Jahr um Jahr ausbreiten ....

Offene Landschaft

Kleine ebene Flächen bieten in diesen Höhen stark gegliederten Lebensraum für Gräser und Blumen, Insekten und andere Tiere und damit Schutz und Geborgenheit. Sie geben die notwendige Gelegenheit, Verstecke aufzusuchen und dort zu verweilen, bis ein etwaiger Feind wieder verschwunden ist .... aber nicht immer gelingt dies ....

Das Meer in Sicht

Zum Greifen nah scheint das Meer - aber noch ist die anstrengende Wanderung ins Tal hinab durch die Seitenflanke der großen Schucht zu bewältigen ....

Gedanken am Ende des Weges

Müde, aber unfallfrei zurückgekehrt, voller neuer Eindrücke und Erinnerungen und begeistert wegen der gemachten Beobachtungen wird der kleine, unauffällige Bildstock in einer Nische am Wegrand passiert. Kaum jemand fällt er aber wirklich auf ... wer hat wohl hier warum sein Bitte, vielleicht sein Danke in diese religiöse Form gebracht?

3. Tag
Freitag 12.06.2009
Besuch des Klosters Krupa und den Ufern des Krupa-Flusses entlang

 

Kloster Krupa

Einige rohe Stufen mit steinernem Geländer führen zu einem schlichten Tor des orthodoxen Klosters Krupa, dem ältesten serbischen Klosters auf kroatischem Gebiet ....

Die Kuppel

Uralte Malereien zieren die Wände und die Kuppel der Klosterkirche ...

Ikonen

wie mit Gold unterlegt wirken die gemalten Ikonen ...

Silberplatten

und die aus Silber gefertigten viereckigen Platten im Hintergrund des Altarraumes ziehen die Blick auf sich ...

Wandgemälde

Spät wurden diese entdeckt - der Islam duldet keine bildlichen Darstellung und so wurden sie vor langer Zeit übermalt und harrten so eine kleine Ewigkeit der Entdeckung ...

Gemälde

Szenen aus den Anfängen des Leben Jesu sind in prachtvollen Bildern dargestellt ...

Licht aus einer anderen Welt

Man muß zur richtigen Zeit den Kopf in den Nacken legen, und zu sehen, wie die kleinen Fenster in der Kuppel das Sonnenlicht als etwas ganz Besonderes erscheinen lassen ...

Klostergarten

An die Steinmauern angelehnt eine Balustrade, in deren Schatten liebevoll gepflegte Blumen gedeihen ...

Zentrum

Der Innenhof des Klosters Krupa, ein Zentrum der Kraft und der Stille - die in niedrige Terrassen gegliederte Anlage mit dem mit den hier unvermeidlichen Steinen gepflasterten Hof verfügt über eine grüne Bepflanzung ...

Orthodox

was die Architektur auf besondere Weise betont ...

Brunnen

und in dessen Zentrum sich der lebensspendende Brunnen befindet.

Ausblicke - Einblicke

Über eine kurze Steinstiege erreicht man die innenliegende, gedeckte Balustrade, an deren Beginn die von den Klosterbewohnern bepflanzte Töpfe hingestellt haben, um allem eine freundliche Note zu geben. Was mögen wohldie hohen, verschlossenen Fenster in der Klostermauer vom dahinterliegenden Leben über die Zeiten zu erzählen haben ... ?

Klosterecke

Eine kleine, versteckt wirkende Pforte über einer kurzen Steinstiege - wohin führt sie? Welche Aufgabe erfüllt sie? ...

Wandelgang

Wohltuende Kühle birgt der schattige Wandelgang, der sich an die Innenseite des Klosterhofes anschmiegt. Unter seinem schirm nistet die Rauchschwalbe (Hirundo hirundo), deren Nester überall knapp unter der Decke kleben ...

Ornithologie

Während alle anderen den Innenhof bewundern oder im Klosterladen kleine persönliche Souveniers erstehen, klettert Gordan Lukan auf Bänke und fotografiert das junge Leben im Nest der Schwalben aus nächster Nähe ...

Außenbereich

Überall finden sich bei näherer Betrachtung kleine Winkel und kurze Wege, deren liebevolle Gestaltung und der Bewuchs die pflegende Hände der Klosterbewohner erahnen lassen ... Wohin diese Wege führen? Zu welchem Zweck sie angelegt sind? ....

Expedition

Vom Kloster Krupa wird aufgebrochen zum Fluß Krupa, hinein in schattiges Grün, mitten durch Dornengestrüpp und über besonnte Wiesen ...

Federspuren

wieder erzählen einige am Rand eines natürlichen Teiches gefundene Federn ihre Geschichte - sie kleben am Rand des flachen Ufers im weichen Boden; wahrscheinlich hat ein großer Vogel hier sein Gefieder gesäubert und sogar gebadet. Auch hier weist die Weichheit und Größe der FlaumFeder auf einen stattlichen nächtlichen Räuber. Um einen weiteren Hinweis zu bekommen, wird die Feder zwischen den Fingern gespannt und die Flaumäste zu einer Fläche vereint - so wird die Grundfärbung sichtbar: der rotbraune Ton verrät den Besitzer: ein Uhu ...

Wasser ist Leben

Herrlich zeigt sich das kühle Wasser der Krupa - die Ufer sind von Steinmauern gesäumt, alte Bäume neigen sich über die Wasserfläche ...

Das Gebirge am Wasser

Reizvoll sind die bis nahe an das Wasser heranreichenden Geröllhalden, die den Abschluß der Berge bilden ...

Schattenspiele

Vereinzelt stehende Bäume neigen sich über die Wasseroberfläche - verteilen ihren wertvollen Schatten auf Wasser und Land ...

Wasserlauf

Hin und her windet sich der Fluß zwischen den dicht bewachsenen Ufern, bahnt sich geduldig seinen Weg, ohne zu plätschern, ja fast überhaupt ohne zu fließen ...

Fließende Zeit

Die Gedanken übernehmen die Ruhe und Gelassenheit des Flusses, sie hören nicht auf, aber sie werden still und geduldig; man beschäftigt sich mit seinen eigenen gedanklichen Ufern ...

Zeitzeugen

Immer wieder taucht ein alter Baum auf, dessen Schatten sofort wirksam wird: man fühlt die Kühle, noch besser nimmt man die tiefblaue Farbe des Wassers wahr, noch intensiver wird das Bemerken der Kräfte der Natur ...

Blüte

und je langsamer man geht, desto mehr füllt sich die Natur mit kleinen Wundern. Überall sieht man plötzlich auch in der lebensfeindlichen Hitze kleine Schönheiten mit gelben Blüten und filzigweißen Blättern ...

Triumvirat

Nur im ersten Augenblick sieht man bloß einen Schmetterling in der Sonnenhitze auf der Blüte sitzen. Beugt man sich hinab zu diesem zarten Ereignis, wird auch noch der Spinnfaden einer winzigen Spinne sichtbar, gleichsam, als ob er die Blüte halten, stützen müsse ob der mörderischen Last des unbekannten Schmetterlings ... drei Lebewesen, durch den Zufall des Augenblicks vereint ...

Glasklar

Im Uferbereich der Krupa schwimmen immer wieder die großen flachen Blätter der gelben Teichrose. In ihrem Schatten stehen schwebend kleine Fische und formen ein beschauliches Bild .... Wer zu sehr hastet, wird diese Bilder nicht erschauen ...

Zwei Elemente

Hier stoßen die Grenzen des zerfallenden Berges und des still dahinziehenden Flusses aufeinander ... aber nicht wie ein menschgemachter Krieg mit Getöse, Lärm und Leid, sondern still, leise macht jeder täglich seinen Zug, den der Andere Lebensraum mit einem täglichen, leisen Zug beantwortet .... der Sieg liegt in weiter Ferne, und bis dahin wird der Lebensraum immer weiter entwickelt, spezialisiert , erweitert ....

Der Talkessel

Durch die Grashalme am Ufer hindurch, über blühende Blumen hinweg schweift der Blick über den durch den Fluß gebildeten See ... das Wasser wirft die Farbe des Himmels zurück, es fängt gleichsam die Gedanken ein und bringt den Menschen zum Träumen, sinnieren, meditieren ... jedenfalls zur inneren Ruhe ...

Schwimmende Blätter

Und doch ist auch hier quellendes Leben: plötzlich werden hallende Rufe laut ... zahlreiche Frösche geben ihren Unmut über die Störung von sich und hüpfen von den Blättern ins blaugrüne Nass. Will man seine Geduld üben, läßt man sich leise nieder und wartet ... wartet ... wartet ... erlebt man die Rückkehr der Frösche tatsächlich, ist die erste Übung zur Geduld erfolgreich getan ...

Fliegender Ritter

Mit lautem schnarrenden Geräusch fliegt ein großer Käfer durch die Luft. Mit weit von sich gestreckten Beinen und gebogenen langen Fühlern - das Markenzeichen der Familie der Bockkäfer. Ein rascher Griff bringt ihn in unsere Gewalt - laut zirpend protestiert er gegen die Gefangennahme - und ein leiser Duft nach Moschus erfüllt plötzlich die Luft um uns. Dieser Duft gibt ihm den Namen: der Moschusbock ...

Warnung an Alle

Lautes Rätschen klingt schallend durch die Au. Aufgeregt ruft ein Pirol ununterbrochen seine Warnung den Fluß entlang - eine Vierstreifennatter, ein ausgezeichneter Kletterer, hat sich sein Nest (rechts im Bild) als Ziel auserkoren und bedroht die darin sitzenden, noch flugunfähigen Jungen ...

Jagd zu Zweit

Am Fuß des Baumes findet sich ein zweites Exemplar, etwa 1 1/2 Meter lang und kräftig gebaut - ein rascher Griff unseres bewährten Führers - und wir stehen vor einem kraftvollen, schuppigen, glatten Kraftbündel und staunen ...

Aug' in Aug'

Wehrhaft ist diese Vierstreifennatter mit ihrem großen Kopf und den kräftigen Muskeln. Aus der Nähe besehen besticht sie durch die schöne Musterung des Kopfes, die großen Schilde zwischen Mundspalte und auge weisen sie als ungiftig aus, und die Öffnung vorne am Maul läßt jederzeit die Zunge herausschnellen und die Umgebung auf Gerüche sondieren ...

Wo steckt er bloß?

Im ersten Moment hört man ihn bloß ohne ihn zu sehen; wenn man aber die Wasseroberfläche genau beobachtet, kann der geübte Beobachter kleine zitternde Wellen von einem Blatt ausgehen sehen ...

Der Schall verrät ihn schließlich doch

... und genau dieses Blatt in der Mitte der kleinen sich ausbreitenden Wellen trägt einen kleinen grünen Körper, der sich kaum regt. Aber einmal gefunden sieht man auch die Schallblasen sich ausdehnen und mit knarrendem Laut sich der Luft entledigen ...

Wieder zurück

Die Hitze, das Bad, die Bewegung, die vielen Eindrücke, die Beobachtungen ... sie machen müde ...

4. Tag
Samstag, 13.06.2009
Besuch der Mirila - Totenraststeine, aus Stein gefertigte Grabdenkmäler.

 

Die Stätte

Nur etwa 20 Minuten oberhalb von Starigrad befindet sich eine Lokalität der sogenannten "Mirila" - eine Schautafel weist auf diese Besonderheit hin.

Der erste Stein

In der drückenden Hitze zwischen Gesteinsbrocken langsam bummelnd sucht man den Platz, schaut sich suchen um ...... und ehe man sich's versieht, steht man mittendrin ...

Verbunden mit der Landschaft

Erstaunt läßt man den Blick rundum schweifen: plötzlich werden überall diese Mirila sichtbar, als würden sie unter den Augen aus dem Boden wachsen - weit die Küste entlang verbreitet - als Teil der sie umgebenden Natur .... winken hier Seelen aus einer Anderswelt herüber?

Aber keine Grabstelle

Der Brauch verlangte, die entfernt von der Stadt wohnenden Verstorbenen an diese Stelle zu tragen. Erst dort durften sie abgesetzt werden, wobei je ein Fuß- und Kopfstein aufgerichtet wurde und der Zwischenraum mit Steinplatten ausgelegt wurde ...

Verweilen zum letzten Gruß

Bis zu 3 Tage konnte der Verstorbene hier aufgebahrt liegen. Die aufgestellten Steine wurden früher mit verschiendenen Symbolen versehen - christliche Kreuzmotive, aber auch Sonnen- und Spiral-Symbole aus vorgeschichtlichen Kulturen findet man. Erst in neuerer Zeit wurden Inschriften wie auf Grabsteinen angefertigt.

Der Sinn

Ob es sich um eine christianisierte Form eines alten Brauches, gar einer archaischen Kulthandlung handelt, bleibt unklar - Belege weisen auf das 17. Jhdt. zurück, die Symbole noch weiter; die Ursprünge sind aber noch immer nicht erforscht.

Familienverbund

Mehrere Mirila nebeneinander deuten auf verwandtschaftliche Beziehungen der Verstorbenen und solcherart geehrten hin. Diese Stätten wurden in der Vergangenheit eher als Andachtsstätte genutzt als das echte Grab, denn im Grab war nur die Hülle, im Mirila aber die Seele ....

Ruhe

Zwischen den einzelnen Gedenkstätten breitet sich friedlich die Natur aus - blühende Pflanzen werden von Insekten besucht - es bietet sich ein Bild der vollkommenen Einheit und Ruhe ....

Der Ausblick

Über den Dächern jenes Ortes, wo der Körper des Verstorbenen, die leblose äußere Hülle, begraben liegt, befinden sich die Mirila - die Seele kann weit über die Landschaft der ehemaligen Heimat hinwegschauen.

Über die Bucht

Es bietet sich ein herrlicher Blick auf die gegenüberliegende Uferlinie, an der sich das kleine Städtchen Razanak befindet.

Landgewinnung

Von den Mirili aus zeigt ein Blick nach unten, wie die karge Landschaft von den Bewohnern nutzbar gemacht wurde: Steine wurden zu Lesesteinmauern zusammengetragen und so der Wuchs von Grün ermöglicht ....

 

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