Die Vertreibung der Bergmännlein

Im Rotthal lebte lange Zeit die dort hausende Schwaigerin mit den Bergmandeln auf besonders gutem Fusse. Die Zwerge thaten der Herde allerlei Gutes und erlaubten der Sennerin sogar, dass sie in ihre Felsenwohnung auf Besuch kommen durfte. Die Schwaigerin missbrauchte einst diese Gunst und stahl, während die Zwerge mit Brotbacken beschäftigt waren, einen frischgebackenen Laib und flüchtete damit in ihre Hütte. Von dieser Zeit an lassen sich die Bergmännlein aus Misstrauen gegen das Menschengeschlecht nicht mehr sehen; sie sind wahrscheinlich ganz fortgezogen.

Quelle: Hinterstoder mit dem Stoderthale; Kleine Orientierungs-Darreichung von A. N. Gerhofer; Selbstverlag; Linz, Druck von S. Tagwerkers Witwe [um 1891]

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