Das Teufelsloch

Einst wettete der Teufel mit dem Pfarrer von Johnsbach, er sei imstande, in viel kürzerer Zeit einen großen Stein aus dem Riesengebirge nach Johnsbach zu bringen, als der Pfarrer zur Feier einer heiligen Messe brauche. Die Wette wurde zwischen beiden abgeschlossen. Der Teufel begab sich sogleich ins Riesengebirge und holte sich von dort einen Stein. Schon war er mit dem Felsblock auf dem Rückweg beim Gstatterbodner-Bauer jenseits der Enns angekommen. Da überkam ihn plötzlich eine unheimliche Angst. Vielleicht ist der Pfarrer doch schon mit seiner Messe fertig? Um sich nun recht zu beeilen und auf dem kürzesten Wege nach Johnsbach zu kommen, fuhr er durch einen großen Felsen, der ihm den Weg versperrte. Doch als er die Enns erreichte, hatte der Pfarrer bereits die Feier der heiligen Messe beendet. Voll Zorn über die verlorene Wette ließ der den großen Stein vom Riesengebirge bei Gstatterboden in die schäumende Enns fallen, wo man ihn noch heute sehen kann. Der Felsen mit der großen Öffnung, durch die der Teufel gefahren war, heißt der Stein mit dem „Teufelsloch“.

Quelle: Admont und das Gesäuse in der Sage; DDr. P. Adalbert Krause O.S.B. Professor in Admont; Oberösterreichischer Landesverlag Ges.m.b.H., Linz; ohne Jahresangabe

© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.

 
designed by © Norbert Steinwendner, A 4300 St. Valentin