Das Bergmandl im Steyrtal

Vor mehr als 200 Jahren hielt sich ein Bergmandl längere Zeit auf einer Felswand im Steyrtal auf. Die Herren von Bohr *) fingen es und nahmen es mit nach Hause. Sie hielten es gut und es folgte ihnen, wohin sie gingen, auf den Fuß. Es war aber kein Wort aus ihm herauszubringen. Da gaben sie einmal eine große Tafel; ohne sich zu bekreuzen, setzte man sich nieder. Da lachte das Mandl hell auf und sprach nun zum erstenmal: "Der Teufel ist in die Schüssel gesprungen und hat sich in der heißen Suppe tüchtig verbrannt."

Unerwartet entwich das Mandl auf dieselbe Felswand, auf der es gefangen worden war. Und wenn es einen von seinen menschlichen Bekannten sah, rief es: "Ihr habt nicht um das Beste gefragt: Was das Vornehmste an der Nuß ist?" und "Wozu ist das Mittere an der Nuß gut?"

Quelle: Oberösterreichisches Sagenbuch, Adalbert Depiny, Linz 1932;

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