Tummelplatz Sommerblüten ...

24.07.2016

Die Sonnenhitze des Sommers läßt schon die ersten Gräser braun werden, und jetzt blühen nur mehr jene Pflanzen, welche die Sonne schätzen ... und auf diesen Blüten geht's jetzt richtig rund ...

Der intensiv gelbblühende Rainfarn (Tancetum vulgare), ist jetzt an einigen Wiesen im Raader Wald zu finden - als Sonnenpflanze liebt er heiße trockene Standorte - was für die Fotografie der Insekten allerdings den Nachteil hat, dass diese bei der geringsten Bewegung rasch wegfliegen ...

Relativ rasch läuft mir dieser schwarze Käfer über den Weg, und die erste "Ansprache" zielt auf einen Laufkäfer - aber aus der Nähe besehen werden die Unterschiede klar und ich muss passen - ich kenne ihn nicht. Nur der für diesen runden Körperbau deutlich abgesetzte Kopf kommt mir auffällig vor! Zuhause führen die Bestimmungsbücher zu einem - typischerweise wärmeliebenden - Aaskäfer (Ablattaria laevigata) der aber nur dem Namen nach in die Gruppe der Aaskäfer gehört. Er ist ein auf Schnecken spezialisierter, nicht sehr häufig anzutreffender Jäger ...

Rot leuchtet es auf im krautigen Bewuchs am Wegrand - nicht zu übersehen, und dennoch nicht alltäglich: Ein ganzes Nest von Nymphen, wahrscheinlich der dort schon öfter gefundenen Schwalbenwurzwanze (Tropidothorax leucopterus) tummelt sich zusammengedrängt auf den Blattoberflächen.

Auf der Dolde eines Dost eilt eine große, auffällig gefärbte Fliege von Blüte zu Blüte, kaum dass ich mit der Kamera folgen kann! Viele Bilder mache ich, nie sicher, ob ich sie scharf getroffen habe und sie sich nicht im nächsten Moment gestört fühlt und wegfliegt. Am Schreibtisch bestimme ich sie mit Hilfe des Computers als Große Sumpfschwebfliege (Helophilus trivittatus) und erfahre, dass sie blumenreiche Wiesen als Lebensraum nutzt. Die Larven allerdings leben in schlammigen, stehenden Gewässern ...

Dieser Schmetterling entzieht sich andauernd und hartnäckig durch Flucht meinen ebenso hartnäckigen Versuchen, ihn optimal ins Bild zu bekommen. Schließlich gebe ich mich damit zufrieden, ihn überhaupt entdeckt und gesehen zu haben - und siehe da, ab diesem Moment bleibt er zumindest für dieses Bild lange genug sitzen .... Er harrt aber noch der Erkennung bzw. der hierfür notwendigen Bestimmung - wir dürfen gespannt sein, um welche Art es sich handelt!

Inzwischen ist der Schmetterling als Gammaeule (Autographa gamma) identifiziert - wobei ein Rest von Unsicherheit bleibt, denn es gibt gleich einige Arten mit ähnlicher Farbe und Zeichnung ...

Diesen mir unbekannten Pilz entdecke ich hinter einer Mauer aus Blättern dicht am bereits stark durchlöcherten Stamm eines Baumes am Wegrand. Munter guckt er aus einem Loch hervor und leuchtet mit seinem gelben Hut fröhlich in die Gegend.

Diese relativ große Spinne hat sich mir durch die drehende Bewegung verraten, mit der sie gerade ihre Beute einspinnt. Aber wie ich mich auch drehe und Wende, von oben oder von unten an sie herzukommen versuche, immer ist sie mir einen Schritt voraus und vermeidet es, mit ihren Rücken zu zeigen, an dem ich sie "vielleicht?) erkennen könnte - denn für eine Kreuzspinne ist sie mir einfach zu hell ... aber ich muss mich schließlich geschlagen geben und trete den Rückzug an, um sie nicht zu einer endgültigen Flucht zu veranlassen oder gar durch die zahlreichen Positionswechsel versehentlich ihr Netz zu zerreißen. Ich beschließe einfach, "irgendwann später" nochmal vorbeizuschauen und hoffe, sie dann dort wiederzufinden ... aber erst zwei Tage später wird sich das Geheimnis der Art lüften ...

Auf den weißen Blütendolden treibt sich ein gelbschwarzes wespenähnliches Insekt herum, das sich als eine schwer zu bestimmende Art von Gelber Schlupfwespe (Ichneumon sp.) entpuppt. Es fällt schwer, sich nicht über die heiß brennende Sonne zu ärgern, welche alle Insekten äußerst beweglich und auch rasch flüchtig macht ...

Ebenso schwierig gestaltet sich heute das Ablichten dieser Großen Schwebefliege (Syrphus ribesii) - auch sie huscht ununterbrochen über die Blütendolde, verlagert ihre Tätigkeit auf die Unterseite der Blüten, stekct dann irgendwo zwischen den Stengeln, hantelt sich über eine ander Dolde nach oben und ist auf diese Art kaum zu fotografieren ....

Nicht nur schnell, sondern auch noch klein und doppelt so nervös wie andere Käfer ist der Gebänderte Stachelkäfer (Variimorda villosa) der zur Familie der Stachelkäfer (Mordellidae) gehört - und sich bei der geringsten Störung sofort zu Boden purzeln läßt, wo er praktisch aufgrund seiner Kleinheit und dunklen Färbung nicht mehr aufzufinden ist ... den martialischen Namen hat er nicht wegen irgendeiner Gefährlichkeit, sondern nur aufgrund des verlängerten Hinterleibssegments, das aber nicht zum Stechen geeignet ist.

 

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